Castello Dei Tizzoni
Museum | San Genuario | Piemont | Italien
Das Castello di San Genuario, auch bekannt als Castello dei Tizzoni, befindet sich in der Ortschaft San Genuario bei Crescentino im Piemont. Es wurde im Jahr 1422 von Giacomo Tizzoni, dem Grafen von Crescentino, erbaut, nachdem er von Papst Martin V. die Erlaubnis erhalten hatte, das Gebiet zu erwerben und dort eine Festung zum Schutz des nahegelegenen Benediktinerklosters San Genuario zu errichten.
Architektur und Struktur:
Das Schloss präsentiert sich in einer symmetrischen Form mit einem rechteckigen Hauptgebäude, an dem eine schlanke zylindrische Turm angebaut ist. Alle Seiten des Hauptgebäudes sind mit vorspringenden Elementen versehen, die dem Bauwerk ein markantes Aussehen verleihen. Die ursprünglichen Zinnen wurden im Laufe der Zeit entfernt und durch Fensteröffnungen ersetzt, die von flachen Bögen überspannt sind.
Geschichte:
Die Familie Tizzoni beherrschte das Schloss bis 1592, als der Herzog von Savoyen, Carlo Emanuele I., das Lehen von San Genuario in Besitz nahm. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer und wurde unter anderem von venezianischen Adligen und dem Marchese Morozzo della Rocca erworben. Im frühen 20. Jahrhundert wurde das Schloss von der Familie Garella als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt, wobei moderne Gebäude im Innenhof errichtet wurden, die einen Kontrast zur historischen Struktur des Schlosses bilden.
Bedeutung:
Das Castello di San Genuario ist ein bedeutendes Beispiel für die Architektur des 15. Jahrhunderts im Piemont und spiegelt die Geschichte der Region sowie die wechselnden politischen und sozialen Verhältnisse wider. Es ist eines der wenigen Schlösser im Piemont, das im 15. Jahrhundert ohne die Nutzung älterer Strukturen erbaut wurde.